Burnout - Was ist das überhaupt?
Beim Burnout handelt es sich um einen Zustand der Erschöpfung und Überlastung, der oft mit einer depressiven Symptomatik einhergeht. Es wird auch als Erschöpfungsdepression bezeichnet. Obwohl der Begriff "Burnout" keine offizielle medizinische Diagnose darstellt, wird er häufig als Überbegriff für verschiedene Formen von Depressionen verwendet. Ein Burnout steht in direktem Zusammenhang mit einer Überlastung am Arbeitsplatz.
von Marc Nairz-Federspiel: "Nur wer für etwas brennt, kann ausbrennen."
Typische Anzeichen und Symptome eines Burnouts sind ein ausgeprägter körperlicher und geistiger Erschöpfungszustand, Schlafstörungen, gesteigerte Reizbarkeit, Freud- und Lustlosigkeit sowie der Verlust des Interesses an der bisherigen Arbeit. Betroffene können zynisch, gleichgültig oder negativ gegenüber Kunden und Kollegen eingestellt sein. Oftmals erleben sie eine Veränderung in ihrer Begeisterung für die Arbeit: Von anfänglicher Überbegeisterung bis hin zur Desillusionierung und negativen Bewertung. Marc Nairz-Federspiel beschreibt den Verlauf wie folgt: "Der Abstieg des Helden: Workaholic - Burnoutic - Alcoholic."
Ein Burnout kann auch mit einer Vielzahl von körperlichen Symptomen einhergehen, die sich im Verlauf verschlimmern können und zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen. Langfristige Auswirkungen können Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Immunschwäche und andere körperliche Funktionsstörungen sein. Schwere Komplikationen wie Suizidgedanken können ebenfalls auftreten.
Um ein Burnout zu behandeln, ist in der Akutphase oft eine medikamentöse Therapie zur Behandlung der depressiven Symptome erforderlich. Gleichzeitig ist es wichtig, in der Psychotherapie die Mechanismen zu identifizieren, die das Burnout aufrechterhalten oder auslösen. Nach einer Stabilisierungsphase erfolgt eine Neuausrichtung im Hinblick auf die zukünftige Bedeutung der Arbeit. Es ist nicht empfehlenswert, von "Null auf Hundert" zurückzukehren, sondern eine ausgewogene Balance zu finden.
Ein Burnout muss dringend therapeutisch begleitet werden. Idealerweise werden im Verlauf der Therapie auch das berufliche Umfeld und die Familie in den Therapieprozess mit eingebunden. Da häufig “die besten Mitarbeiter_innen” an einem Burnout erkranken, ist die Bereitschaft von Betrieben erfahrungsgemäß sehr groß, einen schrittweisen Wiedereinstieg oder gegebenenfalls sogar ein anderes Betätigungsfeld innerhalb des Betriebs zu ermöglichen.
Familie, Freunde und ein gutes, soziales Umfeld spielen als wichtiger sozialer Empfangsraum eine bedeutende Rolle für den Erfolg der Therapie. In einem Heilungsprozess hilft das soziale Umfeld vielen Patienten dabei, eine realistische Sichtweise auf die erlangten Fortschritte zu bekommen. Auffälligkeiten werden nämlich oft vom Umfeld eher wahrgenommen als von den Betroffenen.
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